3. Oktober 2007

01/02.10.2007 - Aus der Wüste in den Wald

Das scheint der typische Westen zu sein. In einem Moment fährt man über endlose schnurgerade Highways mitten in der Wüste, vorbei an Klapperschlangen - wir hätten beinahe eine überfahren - und kaum fährt man über einen Berg steht man plötzlich mitten in einer Szenarie, die man eigentlich in Neuengland erwarten würde.

Der Weg aus Las Vegas heraus, diesmal vollgetankt und mit einem mehr als reichlichem Frühstück im Bauch, verläuft, wie befürchtet, trostlos. Vorbei an Death Valley durch endlose Wüstenlandschaften und kahlen Bergen bis zur Sierra Nevada. Da wir unsere Route etwas falsch gelegt hatten, mussten wir unseren Plan den Sequoia-Nationalpark zu besuchen, umwerfen. Von Osten her führt kein Pass über die Sierra Nevada in den Park hinein. Also sind wir weiter nach Norden und direkt in den Yosemitepark.

Leider hat Hannah die kurvenreiche Auf- und Abfahrt durch die Höhenkämme nicht vertragen und hat ihr Frühstück wieder zu Tage befördert. Da standen wir dann mitten in der Wüste und haben Sachen ausgespült. Aber wie bereits erwähnt, hält die Landschaft hier Überraschungen parat. In Bishop, ein kleines idyllisches Nest an einem Fluss gelegen, haben wir uns allen dann noch eine Pause auf einem öffentlichen Spielplatz gegönnt.

Wir sind mit einer Mutter ins Gespräch gekommen, die uns einige Reisetipps für die Umgebungen gegeben hatte. Scheinbar ist das gesamte Tal dort ein Anglerparadies mit vielen Seen bestückt. Nachdem Hannah auch viel Spass beim Enten füttern hatte und wir ihr nicht noch mehr km im Auto zumuten wollten, haben wir kurzerhand in einem Motel eingecheckt und sind dort geblieben.
Zum Abendessen gab es Pizza und ein hochspannendes Baseballspiel um den Einzug in die Playoffs zwischen Colorado und San Diego.

Am nächsten Morgen sind wir dann wieder auf die Piste und sind noch dem einen oder anderen Reisetip der "Spielplatzmama" gefolgt. Die Landschaft dort ist tatsächlich so atemberaubend, dass man locker ´ne Woche bleiben könnte. Aber die Zeit drängt langsam und so sind wir nach einem gemütlichen Spaziergang weiter gefahren.











Der Yosemite-Nationalpark sieht wirklich so aus wie die Kulissen der alten Disney-Dokumentarfilme über Eichhörnchen und Pumas. Hohe Granitfelsen, Pinien und Kiefernhänge und ab und zu eine steppenhafte Lichtung.
Wir sind runtergefahren bis ins Yosemitevillage und von dort einen kleinen Fußmarsch zu den Yosemitefalls. Allerdings war der Wasserfall komplett trocken, was man schon an den sehr langsam fließenden Flüssen im Park hat erahnen können.
Dennoch hat der Weg sich gelohnt. Auf den kurzen 4 Meilen haben wir wieder 3 Rehe, einige Eichhörnchen und sogar einen Wolf gesehen. Die Tiere dort sind aber so tiefenentspannt, dass es fast unheimlich ist. Der Wolf ist 3m an mir und Hannah vorbeigelaufen. Leider hatte Joan die Kamera schon weggepackt.

Der Weg zu unserem nächsten Schlafplatz hat sich aufgrund einer weiteren Kotzattacke von Hannah wieder etwas verzögert. Wir haben jetzt richtig Angst für den Weg über die Pacificroad. Die besteht ja auch aus vielen Kurven. Naja mal sehen.

Der Abend bestand dann hauptsächlich daraus Postkarten zu schreiben und unser Tagebuch auf den Stand zu bringen. Morgen werden wir dann wohl in San Francisco ankommen und anschliessend den Weg zurück nach Süden einschlagen damit wir pünktlich am Freitag in LA sind.

Keine Kommentare: